Geschichte für Cocktails Geschichten-Wettbewerb: Ein plötzliches Verschwinden

Geschichte für Cocktails Geschichten-Wettbewerb: Ein plötzliches Verschwinden

Hallo, das ist meine Geschichte zu Cocktails Gschichten-Wettbewerb.
Ich schicke sie etwas früher ab, da ich zum Abgabe-Datum im Urlaub bin.
Sie ist etwas lang und nicht ganz soooo spannend, aber ich hoffe sie gefällt euch trotzdem. Wenn ihr wollt (und sie gut findet) kann ich sie noch auf Kindersache veröffentlichen. Jetzt erstmal viel Spaß beim Lesen!

Ein plötzliches Verschwinden:

Bevor ich die Tür aufmache, um hinaus zu gehen, ruft mich meine Mutter. Ich spute in die Küche und bleibe genau vor meiner Mutter stehen. Sie schaut prüfend an mir herab, bis sie schließlich sagt: „Zieh dein Amulett an und komm pünktlich zum Abendessen, Meyha und Andro kommen zum Grillen.“
Ich nehme mein Amulett vom Küchentisch und renne durch die offene Haustür. Ich gucke verdutzt, wende mich dann aber wieder dem Geschehen vor mir zu. Ich bahne mir einen Weg auf dem heißen Pflasterstein durch Erwachsene, Kinder, Tiere, Tüten und Taschen aller Art. Dabei klatscht das harte Amulett immer wieder gegen meine Brust. Als ich beim Brunnen ankomme, sind Kira und Mischka noch nicht da. Ich lasse mich erschöpft vom Rennen auf den Rand des Brunnens nieder, streife meine Flip-Flops ab und lasse meine Füße in das Brunnenwasser baumeln. Das Amulett ziehe ich mir schnell über den Kopf und verstaue es in der Tasche. Ich warte noch ein bisschen, bis ich schließlich meine Füße in meine Flip-Flops stecke.
Von weitem sehe ich Kira und Mischka. Sie laufen nebeneinander, jede mit einem Amulett. Ich mag sie zwar, aber sie sind echt große Angsthasen. Ich komme ihnen ein Stück entgegen und laufe mit ihnen zu der Obstbaumplantage. Dort setzen wir uns zu dritt unter einen Baum und packen jeder ein bisschen Essen aus, denn wir hatten ein Picknick geplant. Mischka schaut auf mein Dekolleté und weitet die Augen. „Helfa, wo ist dein Amulett?“
„In meiner Tasche, Mischka. Dort sollte deins auch sein. Was ein Schwachsinn.“ Den letzten Satz murmele ich nur. Kira kichert vor vorgehaltener Hand. Mischka und ich schauen sie empört an.
„Hast du keine Angst, dass dich Liliana sonst holt? Das Amulett soll dich doch vor ihrem bösen Geist beschützen!“
„Mischka, die Bärenmutter wollte nur ihre Jungen beschützen, dieser Wilderer hat es nicht anders verdient! Außerdem ist das alles nur eine Geschichte die sich im Laufe der Jahre so verändert hat, das sie gar nicht mehr stimmen kann! Jetzt lassen wir dieses Thema und essen lieber!“ Mischka wirft mir noch einen bösen Blick zu, breitet dann aber eine Decke aus und verteilt unser Essen darauf. Wir setzen uns auf die schattige Decke und genießen unser Essen. Wir quatschen ein bisschen über die Schule, ein bisschen über das Stadtfest und Mischka und ich hätten uns fast wieder in die Haare gekriegt. Sie kann einfach nicht verstehen wieso ich mein Amulett nicht trage. Eigentlich hatten wir das Thema schon oft genug durchgekaut. Ich meine die Bärenmutter Liliana wollte sich nur wehren, der Wilderer hat sowieso etwas Verbotenes getan.

Ich wühle in meinen Hosentaschen nach einem Einkaufszettel, den mir meine Mutter zugesteckt hatte. Ich zeige ihn meinen Freundinnen und sie begleiten mich noch bis zum Brunnen. Dort trennen sich unsere Wege. Ich gehe zum Markt, meine Freundinnen gehen nach Hause. Ich mache mich auf die Suche nach Gemüse, Fleisch und Gewürzen für das Grillen. Ich komme auch an dem Stand mit den Amuletten vorbei, dort schüttle ich missbilligend den Kopf und renne schnell in Richtung nach Hause. Dort angekommen schlüpfe ich durch die immer noch offene Tür und streife meine Flip-Flops ab. Unser Hund Carlito wedelt mit dem Schwanz als er mich sieht und leckt mich ab. Ich lache und gehe in die Küche wo schon meine Brüder Aiko und Arko stehen. Sie haben wie meine Mutter und ich kurze, fast schwarze Haare und karamellfarbene Haut. Arko ist siebzehn, ein Jahr älter als Aiko und ich bin drei Jahre jünger als Aiko. Als sie mich sehen erheben sie beide streng den Zeigefinger, wie Mama das immer tut und sagen im Chor: „Helfa zieh dein Amulett an, sonst kommt der böse Geist von Liliana dich holen!“
Ich lache und boxe Beide in den Bauch als sie auch anfangen zu lachen.
„Wo ist Mama eigentlich?“, frage ich sie. Arko antwortet: „Mama ist nochmal zum Markt, sie sagte dass sie etwas vergessen hat auf den Einkaufszettel zu schreiben.“ Ich nicke, nehme eine Schüssel mit Salat von der Theke und flitze in den Garten. Dort sehe ich Meyha und Andro, die das Feuer anmachen. Ich winke ihnen zu, stelle die Salatschüssel ab und renne wieder in die Küche. Arko ruft mir zu: „Helfa, geh zum Markt und such Mama! Hilf ihr beim tragen!“ Ich schnappe mir meinen Schlüssel und renne fast gegen die Tür. Sie ist zu.

Ich stoße die Tür auf und renne zum Markt. Ich durchsuche die Stände, finde Mama aber nicht. An einem Stand mit Armbändern suche ich mir drei aus und bezahle sie. Das gelbe ist für Kira, das türkisgrüne für Mischka und das dunkelblaue für mich. Weil ich Mama immer noch nicht finden kann, spute ich wieder nach Hause. Aiko, der in der Tür steht, wirft mir einen fragenden Blick zu. Ich rufe: „Hab sie nicht gefunden!“ In der Küche lege ich die Armbänder auf den Tisch und frage Arko: „Sollen wir nicht einfach ohne Mama anfangen?“ Er zuckt die Schultern und geht wieder in den Garten. Ich folge ihm. Dort nimmt sich jeder einen Teller und tut sich Essen auf. Ich nehme mir ein paar Grillspieße mit Fleisch und Gemüse und ein bisschen Salat. Ich rede mit unseren Nachbarn, Meyha und Andro, Großmutter, unserem Onkel und seiner Frau und mit Arko und Aiko. Papa ist leider noch in der großen Stadt und arbeitet. Als wir fertig gegessen haben, räumen wir ab und verabschieden uns. Als ich im Bett liege, ist Mama immer noch nicht da. Dann falle ich in einen unruhigen Schlaf.
Am nächsten Morgen wache ich früh auf und wecke meine Brüder. Anschließend wärme ich die übrig gebliebenen Grillspieße in einer Pfanne auf und verteile sie auf drei Teller. Während ich den Salat auftue kommen meine Brüder in die Küche und lassen sich auf die Plätze vor dem Küchentisch plumpsen. Ich reiche beiden einen Teller und frage: „Wisst ihr immer noch nicht wo Mama ist? Hoffentlich hat sie bei jemandem aus dem Dorf geschlafen.“ Aiko ist nicht so gesprächig und zuckt nur mit den Schultern. Arko allerdings antwortet mir: „Ich habe gestern mit Onkel Lorenzo geredet. Er hat erzählt dass Mama, bevor sie zum Markt gegangen ist, ihn zum Grillen eingeladen hat und gesagt hat, dass er schon vorgehen soll weil sie noch zum Markt muss und etwas suchen muss.“ Ich gebe mich mit dieser Antwort zufrieden und packe meinen Brüdern und mir Brot mit Hummus ein.

In der Schule erzähle ich meinen Freundinnen von dem Verschwinden meiner Mutter, denn langsam mache ich mir ernste Sorgen. Wir alle tragen unser Amulett, seit dem Vorfall ist es ein Teil der Schuluniform geworden. Meine Freundinnen und ich rätseln in den Pausen, wo meine Mutter sein könnte. Nach der Schule steht das Mittagessen schon auf dem Tisch. Arko erzählt von seinem Schultag, während Aiko jedem etwas auf den Teller tut. Ich unterbreche Arko: „Ich gehe später Mama suchen, kommt ihr mit?“
„Ich muss noch für die Prüfungen lernen, sonst würde ich mitkommen.“, antwortet Arko.
Ich nicke verständnisvoll und wende mich an Aiko.
Er sagt langsam: „Ich gehe zum Markt und helfe dort aus. Wenn du alleine gehst, komme ich allerdings mit.“
Ich nicke wieder und sage: „Ich frage Kira und Mischka. Macht euch keine Sorgen, wir finden Mama bestimmt.“ Ich esse zu Ende und packe meine Tasche. Vorsichtshalber nehme ich mein Amulett mit. Ich betrachte es in meiner Hand: unter einer Glashaube ist ein fünfzackiger Stern mit einem rubinroten Hintergrund. Papa hat erklärt dass der fünfzackige Stern für Sicherheit und Glück steht. Nach kurzer Betrachtung flitze ich zu Kira und Mischka. Sie helfen mir gerne und wir suchen zuerst den Markt ab. Dann klingeln wir noch bei vielen im Dorf und fragen nach meiner Mutter, ohne Erfolg. Wir machen noch einen Abstecher zur Obstbaumplantage, ebenfalls ohne Erfolg. Der einzige Ort wo wir noch nicht waren ist der Wald, in dem Liliana wohnt. Unsere Eltern haben uns immer gesagt dass wir nicht in diesen Wald gehen dürfen. Mama sucht am Rande des Waldes manchmal Pilze und Blumen, die sie dann auf dem Markt tauscht oder verkauft, weiter ist sie aber noch nie reingegangen, hat sie gesagt.

Da fiel mir der Groschen: Mama sucht ihr Amulett! Sie hatte es von ihrer Großmutter geerbt und beschützt es wie ihren Augapfel. Dafür würde sie sogar in den Wald gehen. Ich bekomme plötzlich Schweißausbrüche, mir wird abwechselnd heiß und kalt. Kira, die anscheinend Gedanken lesen kann, schaut mich bemitleidend an und nimmt mich in den Arm. Mischka versteht gar nichts und schaut Kira fragend an, die nur mit dem Kopf schüttelt. Ich sinke an einer Hauswand runter, während Kira mir ihre kühle Flasche an die Stirn legt. Ich seufze, denn die kühle Flasche beruhigt meinen Kreislauf. Kira flüstert Mischka etwas ins Ohr, die „Achso!“ sagt und mich ebenfalls bemitleidend anguckt. Ich trinke ein paar Schlucke aus der Flasche, dann ziehen mich meine Freundinnen auf die Beine. Ich sage langsam: „Ich glaube sie ist im Wald. Vielleicht nicht Lilanas Geist, aber vielleicht die Bärenmutter selbst könnte eine Bedrohung für Mama da stellen. Was machen wir nur?“ Der letzte Satz endet mit einem Schluchzer. „Erstmal gehen wir zur Polizei und geben eine Vermissten-Anzeige auf. Wir erzählen denen unsere Vermutung, die werden uns dann bestimmt sagen was zu tun ist.“ Ich nicke und wir machen uns auf den Weg zur Dorf-Polizei. Dort kommen wir mit einem Beamten in ein Zimmer der uns, nachdem wir ihn aufgeklärt haben, ein paar weitere Fragen stellt und eine Vermisstenanzeige aufgibt.
Kira fügt noch hinzu: „Helfa sagt dass ihrer Mutter ihr Amulett sehr wichtig ist und sie, um es zu suchen, sogar in den Wald gehen würde. Wir vermuten dass sie dort sein könnte und bitten sie schnell zu suchen.“
„Wir geben unser Bestes.“, sagt der Polizist. Er redet mit einem weiteren Beamten und wenig später hören wir die Sirenen der Polizeiautos, während wir aus dem grauen Gebäude treten. Ich biete Kira und Mischka an zu uns zu gehen, da unser Haus am nächsten ist.

Arko lernt noch in seinem Zimmer und Aiko ist anscheinend noch auf dem Markt, weshalb Mischka und ich das Abendessen zubereiten. Kira habe ich gebeten die Wäsche aufzuhängen. Da Mischka und ich noch ein Brot backen, versucht Mischka mich mit einer kleinen Mehlschlacht aufzuheitern. Leider klappt das nicht, als das Brot im Backofen liegt bin ich immer noch sehr besorgt und muss obendrein noch die Küche wischen. Als alle beim Abendessen sitzen, es gibt das selbst gebackene Brot mit verschiedenen Pasten vom Markt, hat sich die Polizei immer noch nicht gemeldet. Nach dem Abendessen verabschiede ich mich von meinen Freundinnen und gehe hoch in mein Zimmer. Es ist noch relativ früh, weshalb ich noch schnell meine Hausaufgaben erledige. Nachdem ich sie erledigt und eingepackt habe, kommen meine Brüder Aiko und Arko und Carlito ins Zimmer. Arko fragt mich: „Habt ihr Mama gefunden?“ Ich schüttele den Kopf und sage mit wackelnder Stimme: „Wir haben auf dem Markt und auf der Obstbaumplantage gesucht und bei Leuten im Dorf nachgefragt, ohne Erfolg. Dann ist mir eingefallen das Mamas Amulett ja vorgestern verschwunden ist und sie es wahrscheinlich sucht. Ich habe Mischka und Kira erzählt das sie ihr Amulett sogar im Wald suchen würde, weil ihr es ja so wichtig ist. Daraufhin hat Kira vorgeschlagen eine Vermissten-Anzeige bei der Polizei aufzugeben was wir dann auch gemacht haben. Die Polizei hat sich aber noch nicht gemeldet.“
In meinem Hals kratzt es und meine Augen fangen an zu brennen. Meine Brüder kommen zu mir und nehmen mich in den Arm, Carlito springt auf meinen Schoß und leckt mir die salzigen Tränen von den Wangen. Als ich im Bett liege, Carlito liegt zu meinen Füßen, schlafe ich mit einem riesigen Kloß im Hals ein.

Am nächsten Morgen ist zum Glück ein Feiertag, weshalb ich erstmal ausschlafe. Carlito weckt mich mit seiner langen Zunge, die über mein Gesicht schleckt. In meinem Nachthemd flitze ich nach unten und frühstücke ein Brot mit Olivenaufstrich. Meine Brüder haben mir einen Zettel auf dem Tisch da gelassen, auf dem steht, dass sie zu Papa in die Stadt gefahren sind und ihm alles erzählen. Während ich nach oben in mein Zimmer gehe, fällt mir auf dass ich in den letzten Tagen gar nicht an Papa gedacht habe, nur an Mama. Oben ziehe ich mich um und kämme mir auf dem Weg wieder nach unten meine kurzen Haare. Plötzlich klopft es heftig an der Tür. Ich lege die Bürste auf unser Sofa und öffne die Tür. Zwei Polizisten kommen herein und der eine sagt: „Es tut mir leid, junge Dame, aber wir konnten deine Mutter nicht finden. Wir haben den kompletten Wald abgesucht, allerdings nur ein Amulett in der Nähe von Lilianas Höhle gefunden. Von Liliana war auch keine Spur zu finden.“
Ich nicke und die Polizisten treten wieder aus der Tür. Den Tränen, die ich bis gerade eben noch unterdrückt habe, lasse ich jetzt freien Lauf. Ich renne in mein Zimmer, lege mir mein Amulett um und setze mich auf mein Bett. Carlito kuschelt sich dicht an mich und ich schluchze in sein Fell. So sitze ich den ganzen Tag da, bis am Abend meine Brüder kommen. Sie haben Papa dabei der, als er mich sieht, fragt: „War die Polizei schon da? Haben sie sie gefunden?“
Ich beantworte die erste Frage mit einem Nicken, die zweite mit einem Kopfschütteln. Ich sehe wie meinen Brüdern ein paar Tränen die Wangen runterfließen und Papa sie traurig umarmt. Sie setzen sich zu mir aufs Bett und umarmen mich alle bis ich schließlich einschlafe. Als ich mitten in der Nacht aufwache, sind sie weg. Bevor mir wieder die Augen zufallen verspreche ich dass ich mein Amulett immer tragen werde.

Ich freue mich über eure Meinungen zu der Geschichte in den Kommentaren. Soll ich noch weitere
Geschichten schreiben?

LG Mrs Riddle

Eintrag von Candy Creative am 03. September 2020

Toll! Eine Frage : Wie heißt du in Kindersache? Ich bin dort auch und heiße auch wie hier Crazy

Eintrag von Mrs Riddle am 07. September 2020

Ich habe mich bisher nicht auf Kindersache registriert, das werde ich aber die nächsten Tage tun (ich werde dann so heißen wie hier). Ich habe deine Geschichten auf KS gelesen und finde sie echt super!

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